H-Kennzeichen: Für alle Fahrzeuge mit Kulturgut

Eine Voraussetzung für das H-Kennzeichen ist ein Fahrzeugalter von mindestens 30 Jahren.
Eine Voraussetzung für das H-Kennzeichen in Deutschland ist ein Fahrzeugalter von mindestens 30 Jahren.

Für die einen ist es eine fast vergessene Kindheitserinnerungen, für die anderen eine Passion: Oldtimer.

Damit die leidenschaftlichen Sammler und Restaurateure ihre Schmuckstücke auch ausfahren dürfen, brauchen diese ein sogenanntes „H-Kennzeichen“.

Warum das Nummernschild mit einem H gekennzeichnet ist und was es sonst noch zu beachten gibt, wenn es um die Anmeldung oder ähnliche Dinge geht bei Ihrem Oldie, erfahren Sie hier in diesem Ratgeber: Alles rund um das H-Kennzeichen und Oldtimer!

FAQ: H-Kennzeichen

Welche Kriterien gelten beim H-Kennzeichen?

Die grundlegenden Voraussetzungen für ein H-Kennzeichen haben wir hier zusammengefasst.

Wie sieht ein H-Kennzeichen aus?

Zur Veranschaulichung dient diese Grafik.

Welche Kosten fallen für ein H-Kennzeichen an?

Um ein solches Kennzeichen zu erhalten, ist im Vorfeld meist ein Oldtimer-Gutachten notwendig. Dieses kosten durchschnittlich 100 Euro. Darüber hinaus erhebt die Zulassungsstelle eine Gebühr von rund 30 Euro und für die Herstellung der Nummernschilder fallen ebenfalls Kosten von etwa 30 Euro an.

Das Oldtimerkennzeichen: Was steckt hinter dem Begriff?

Bereits seit 1997 gibt es das Oldtimer- oder H-Kennzeichen in Deutschland. Im Prinzip können Sie ein Auto mit solch einem Nummernschild ausstatten, wenn es sich in einem guten Zustand befindet und bereits älter als 30 Jahre ist.

Im Allgemeinen steht das H am Ende eines Kennzeichens für das Wort „historisch“. Schließlich kann niemand bestreiten, dass die richtigen Oldtimer wahre Schätze der Zeit sind und auch trotz so mancher aufwendiger Aufarbeitung schon einige Jahre auf dem Buckel haben.

Gut zu wissen: Ein Auto, was 30 Jahre alt ist, ist natürlich nicht automatisch auch ein Oldtimer. Dazu bedarf es noch ein bisschen mehr!

Oldtimerkennzeichen haben bestimmte Voraussetzungen, die für die Zulassung der Fahrzeuge vonnöten sind. Diese werden im Folgenden nun näher beleuchtet.

Detaillierte Informationen zum H-Kennzeichen gibt es auch in diesem Video:

Erfahren Sie in diesem Video, wann Kfz ein H-Kennzeichen erhalten können.
Erfahren Sie in diesem Video, wann Kfz ein H-Kennzeichen erhalten können.

Bedingungen: Welche Voraussetzung hat ein H-Kennzeichen?

Das wohl wichtigste Merkmal, welches ein Fahrzeug besitzen sollte, wenn Sie das H-Kennzeichen dafür beantragen wollen, ist ein sogenanntes „Oldtimer-Gutachten“, welches Sie bei der Antragstellung besitzen und vorzeigen müssen.

Doch nicht jeder darf solch ein Gutachten ausstellen. Der Sachverständigte muss dafür anerkannt sein. Über offizielle Stellen, wie beispielsweise die DEKRA oder den TÜV können Sie an solch einen Experten weitervermittelt werden.

Viele Wertungen der Merkmale am Oldtimer sind bei solch einem Gutachten abhängig vom Prüfer. Das liegt vor allem daran, dass ein H-Kennzeichen keine exakten Voraussetzungen hat, wenn es um bauliche Merkmale geht.

Jedoch gibt es für das H-Kennzeichen auch einige grundsätzliche Bedingungen, die ein Oldtimer erfüllen muss, dazu zählen:

  1. Die wichtigsten Bauteile am Fahrzeug müssen Originalteile sein.
  2. Wenn etwas am Oldtimer umgebaut wurde, muss dies dem Typ des Fahrzeugs und der Zeit, aus welchem er stammt, entsprechen.
  3. Das Kfz muss sich in einem guten Zustand, ohne auffällige Gebrauchsspuren, befinden.
  4. Für das H-Kennzeichen muss das Alter 30 Jahre oder mehr betragen.
  5. Das Oldtimer-Gutachten muss bestanden worden sein.
  6. Der Oldtimer muss zudem eine aktuelle TÜV-Überprüfung oder Hauptuntersuchung (HU) besitzen.

Historische Kennzeichen: Wie sehen sie aus?

Im Normalfall unterscheidet sich ein H-Kennzeichen in seinem Aussehen nur geringfügig vom „normalen“ Kennzeichen. Es ist in der Regel 52 Zentimeter breit und 13 Zentimeter hoch. Ganz links ist ein Zeichen des Landes abgedruckt, in welchem es angemeldet ist. Ein H-Kennzeichen besitzt zusätzlich noch ein H für „Historisch“ am rechten Ende des Nummernschilds.

Nachfolgend finden Sie ein Musterbeispiel für ein Oldtimerkennzeichen:

Das Oldtimerkennzeichen bietet einige Vorteile.
Das Oldtimerkennzeichen bietet einige Vorteile.

Was genau ist eigentlich ein Oldtimer?

Als Oldtimer, oder auch „Oldie“, gilt generell ein Fahrzeug, was bereits ein bestimmtes Alter erreicht hat. Offiziell braucht ein Kfz mindestens 30 Jahre auf dem Buckel, um ein „Oldie“ zu sein.

Der Name „Oldtimer“ wurde dabei zwar scheinbar aus dem Englischen übernommen, ist aber tatsächlich eine deutsche Worterfindung. Oldtimer gibt es im Englischen zwar auch, dort bedeutet das Wort aber etwas ganz anderes.

Die Verordnung über die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr, kurz: Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV), beschreibt im §2 Nr. 22 einen Oldtimer wie folgt:

Oldtimer: Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen

Nützlich zu wissen: Auch LKW und Motorräder können als Oldtimer mit einem H-Kennzeichen ausgestattet werden. Dies ist also nicht nur für das Auto möglich.

H-Kennzeichen: Welche Vorteile hat es?

Für das H-Kennzeichen gilt die Umweltzone mit dessen Bestimmungen nicht.
Für das H-Kennzeichen gilt die Umweltzone mit dessen Bestimmungen nicht.

Wer einmal für seinen Oldtimer ein H-Kennzeichen bekommen hat, genießt eine Menge Vorteile. Das Auto gilt zunächst einmal als Kulturgut unter den Kraftfahrzeugen, was für viele Besitzer schon eine Ehre darstellt.

Zudem bekommt der Halter des Oldies in Bezug auf die Steuer – ein H-Kennzeichen vorausgesetzt – einige Vergünstigungen. So gibt es einen einheitlichen Steuerbetrag von 191,74 Euro für Autos und 46,02 Euro für Motorräder.

Auch Kfz-Versicherungen können günstiger abgeschlossen werden, da hier das Risiko eines Unfalls als sehr niedrig eingeschätzt wird. Schließlich werden Oldtimer im Allgemeinen nicht als Fahrzeuge für den Alltag genutzt. Manchmal ist hierbei auch die Kilometeranzahl begrenzt, die mit dem Kfz gefahren werden darf.

Des Weiteren wird mit einem H-Kennzeichen die Umweltzone mit deren Auflagen nicht allzu strikt gehandhabt bei einem Oldtimer. Die Auflagen sind hier lockerer, da in der Regel kein Katalysator für Oldtimer vorausgesetzt wird. In der Regel wird hier keine grüne Umweltplakette verlangt.

Wie Sie sehen, bietet ein Oldtimer viele zusätzliche Vorteile, wenn ein H-Kennzeichen vorhanden ist.

Oldtimer und H-Kennzeichen: Welche Kosten entstehen?

Zunächst einmal müssen Sie für eine Zulassung mit den Kosten für das Oldtimer-Gutachten rechnen. Wie viel Sie dafür bezahlen müssen, hängt vom jeweiligen Prüfer ab. Im Allgemeinen sollten Sie hierbei mit etwa 100 Euro rechnen.

Auch die Zulassungsbehörde erhebt natürlich Gebühren:

Möchten Sie als Halter eines Oldtimers auf ein Nummernschild nach DIN 1451 zurückgreifen, weil Sie dies authentischer für einen „Oldie“ finden, können Sie dies seit 2010 wieder tun. Hierbei entfällt das Eurofeld. Dafür müssen Sie allerdings im Allgemeinen mit einer Bearbeitungsgebühr von 100 Euro rechnen.
Ein Youngtimer-Kennzeichen kann heutzutage nicht mehr beantragt werden.
Ein Youngtimer-Kennzeichen kann heutzutage nicht mehr beantragt werden.

Zusätzlich sollten Sie auch mit etwa 20-30 Euro für das Prägen des Kennzeichens rechnen. Diese Summe ändert sich bei einem historischen Kennzeichen nicht und gleicht dem Betrag aller anderen Nummernschilder.

Vergessen Sie außerdem nicht die allgemeinen Kosten für den TÜV oder die Hauptuntersuchung (HU). Diese belaufen sich zumeist auf etwa 70 Euro.

Oldtimer vs. Youngtimer: Kennzeichzeichen

Als Youngtimer gelten sogenannte Klassiker, die ein Alter zwischen 20-30 Jahre besitzen. Seit 2007 können Sie Ihr Fahrzeug allerdings nicht mehr als Youngtimer zulassen. Der Status erlischt jedoch nicht, wenn Sie Ihren Youngtimer als solchen vor 2007 angemeldet haben.

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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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