Isofix – die einfache Kindersitzbefestigung

Von Vitali U.

Letzte Aktualisierung am: 10. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Entspannt unterwegs: Mit der Isofix-Halterung ist der Kindersitz Ihres Kindes schnell befestigt.
Entspannt unterwegs: Mit der Isofix-Halterung ist der Kindersitz Ihres Kindes schnell befestigt.

Wenn auch Sie an einem Punkt in Ihrem Leben sind, an dem jedes Kinderlachen ihr Herz höher schlagen lässt, Sie überall nur noch Babys sehen und jeder Rollator aussieht, wie ein Kinderwagen, dann hegen Sie wahrscheinlich einen Kinderwunsch. Vielleicht ist das Kind ja auch schon auf dem Weg?

In diesem Fall kommen in den nächsten Monaten unzählige Fragen und Probleme auf Sie zu, an die Sie noch nie gedacht haben. Eines davon wird die Verkehrssicherheit sein. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert gibt es in Deutschland Kindersitze fürs Auto, die Ihrem Schützling im Wachstum ein Höchstmaß an Sicherheit geben sollen. Die meistverbreitete Methode, einen Kindersitz zu montieren, ist die Isofix-Kindersitzbefestigung.

Isofix ist mittlerweile der Standard in Serienmodellen vieler Autohersteller. Doch wie funktioniert ein Kindersitz mit Isofix? Können Sie bei alten Autos Isofix nachrüsten? Dieser Artikel beantwortet häufige Fragen zum System.

Was genau ist Isofix?

Bei Isofix handelt es sich um ein Befestigungssystem, welches in einer Kooperation von den Firmen Volkswagen und Britax Römer entstanden sein soll. Ziel war, eine Sitzbefestigung zu entwickeln, die allen Sicherheitsanforderungen entspricht und einfach zu montieren ist.

Im Jahr 1990 wurde das System Isofix durch die „International Organization for Standardization“ definiert. Aus dem Kürzel ISO der Normstelle und dem Wortteil „Fix“ von Fixierung ergab sich das Kofferwort Isofix.

Heute ist Isofix in vielen Ländern gängiger Standard und wird von Autoherstellern serienmäßig in neuere Fahrzeuge eingebaut. Doch wie genau funktioniert das System? Wie kann ein Kindersitz in einer Isofix-Halterung angebracht werden?

Isofix-Kindersitz richtig anbringen

Wie können Sie einen Isofix-Sitz im Auto anbringen?
Wie können Sie einen Isofix-Sitz im Auto anbringen?

Einer der Gründe, warum sich Isofix durchgesetzt hat, ist seine einfache Handhabung. Im Grunde müssen zwei aufeinander abgestimmte Verbindungsstücke zusammengefügt werden. An der Basis oder Unterseite des Kindersitzes befinden sich in der Regel zwei Metallstangen. In den meisten modernen Autos in Europa sind passende Verankerungsösen in der Ritze zwischen Rückenlehne und Sitzfläche zu finden, in die die beiden Metallstangen an den Seiten des Kindersitzes eingehakt werden können.

Aufgrund der ISO-Norm sind die beiden Haltebügel immer in einem Abstand von 28 cm voneinander befestigt, wodurch sich alle Kindersitze mit Isofix-Logo problemlos in jedem entsprechend ausgestatteten Auto anbringen lassen sollten. Damit ein Isofix-Kindersitz nicht um die Achse zwischen den beiden Verbindungspunkten rotieren kann und „Spiel“ entsteht, muss der Sitz noch an einer dritten Stelle fixiert werden. Dies geschieht auf drei unterschiedlichen Wegen:

  1. Top Tether: Ein Haltegurt wird über die Sitzlehne gespannt und hinter der Sitzreihe an der Basis oder am Fahrzeugboden befestigt.
  2. Low Tether: Ein Isofix-Gurt wird vor dem Sitz am Boden befestigt. Dies ist für rückwärtsgerichtete Sitze (Reboarder) sinnvoll.
  3. Support Leg: Der Sitz oder die Babyschale mit Isofix-System kann auch mit einem Stützfuß ausgestattet sein, der bis zum Fahrzeugboden ausgefahren werden kann. So verhindert er, dass der Sitz nach vorne kippt. Oft ist auch eine Isofix-Station, auf die der Kindersitz aufgebaut wird, mit einem solchen Fuß ausgerüstet.

Vor- und Nachteile einer Kindersitzerhöhung mit Isofix-Halterung

Ein Isofix-Sitz bringt viele Vorteile mit sich. Dadurch, dass die Sitze an drei Punkten befestigt sind, halten sie sich auch dann stabil im Fahrzeug, wenn sie unbesetzt sind und nicht durch zusätzliches Gewicht gehalten werden. Außerdem empfehlen viele Experten Isofix, da es sehr einfach und sicher zu installieren ist. Durch diese Einfachheit kommt es verhältnismäßig selten zu Fehlern bei der Befestigung. Im Allgemeinen schneiden Isofix-Sitze in Crashtests oft besser ab, als andere Modelle.

Allerdings hat das Isofix-System auch Nachteile. So Bauen viele Hersteller die Isofix-Halterungen so in ihre Fahrzeuge ein, dass Kindersitze nur auf den beiden äußeren Sitzen befestigt werden können, obwohl der mittlere Sitz statistisch in vielen Fällen sicherer wäre. Außerdem sind Isofix-Sitze oft etwas teurer in der Anschaffung als ein anderweitiger Kindersitz ohne Isofix.

Kann das Isofix-System nachgerüstet werden?

Angenommen, Sie haben ein sehr altes Fahrzeug, das noch nicht mit Isofix-Halterungen ausgestattet ist. Müssen Sie sich dann nach alternativen Systemen umsehen oder können Sie Isofix auch nachrüsten?

Bis ins Jahr 2004 hatten Isofix-Halterungen keine Universalzulassung für den Einbau in Fahrzeuge. Deshalb sind besonders Fahrzeuge aus der Zeit davor betroffen und haben oft keine Haltevorrichtungen. Doch kann diese nachgerüstet werden? Oft ist dies möglich. Allerdings hängt dies vom Fahrzeughersteller und Ihrem Modell ab, denn die Hersteller bieten oft selbst Sets zum Nachrüsten an. Deshalb können Sie sich wegen einer Nachrüstung an den Hersteller Ihres Wagens wenden.

Für die ganz Kleinen gibt es auch die Isofix-Babyschale.
Für die ganz Kleinen gibt es auch die Isofix-Babyschale.

Einige Hersteller wie Audi und Ford und Volkswagen bieten ein Set an, das Sie selbst einbauen können. Andere Hersteller bieten eventuell an, dass die Nachrüstung in der Werkstatt erfolgen kann.

Was ist rechtlich zu beachten?

Sowohl rechtlich als auch sicherheitstechnisch sind einige Dinge zu beachten, bevor Sie sich einen Isofix-Kindersitz für Ihr Auto zulegen. Zuerst einmal sollten Sie wissen, dass zwischen zwei Sorten der Isofix-Zulassungen unterschieden wird. So gibt es Sitze mit universeller Zulassung und solche mit fahrzeugspezifischer Zulassung.

Während erstere die Anwendung eines Sitzes mit allen Fahrzeugen erlaubt, gilt letztere Zulassung nur für bestimmte Fahrzeuge. Deshalb sollten Sie vor dem Kauf darauf achten, dass der Kindersitz, für den Sie sich entscheiden, auch für Ihr Auto zugelassen ist.

Die Zulassungsart geht aus dem Prüfsiegel hervor, mit dem ein Sitz versehen sein muss. Dieses nennt an erster Stelle die Prüfnorm, unter der es vergeben worden ist. Heutzutage ist dies in der Regel die UN-Norm ECE-R 44. An zweiter Stelle ist aufgezeigt, ob der Isofix-Sitz universell zugelassen ist oder nicht.

Allgemein sind bestimmte Vorschriften gegeben, wann Kinder in einer Babyschale oder einem Kindersitz transportiert werden müssen. Hierfür gelten zwei Grenzen: Ist ein Kind unter zwölf Jahren alt und ist nicht größer als 150 cm, dann muss es in der Regel einen Kindersitz benutzen.

Wenn Sie nicht auf das Prüfsiegel achten oder den falschen Sitz einbauen, dann kann dies ein Bußgeld nach sich ziehen. Dabei ist egal, ob es sich um einen Isofix-Sitz handelt oder nicht. Wenn Sie Ihr Kind nicht nach Vorschrift sichern, dann kann gemäß Straßenverkehrsordnung (StVO) ein Bußgeld von 30 Euro auf Sie zukommen. Fährt ein Kind gänzlich ungesichert mit, dann sind es schon 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.

FAQ: Isofix

Wozu dient Isofix?

Hierbei handelt es sich um eine besonders einfache und sichere Methode, um Babyschalen und Kindersitze in einem Auto zu befestigen.

Verfügen alle Fahrzeuge über Isofix?

Seit 2014 ist diese Befestigungsoption bei allen Neuwagen Pflicht und auch alle Kindersitze der i-Size-Norm sind Isofix-konform. Davor war der Einbau freiwillig.

Lässt sich Isofix nachrüsten?

Ein nachträglicher Einbau ist bei vielen Fahrzeugen möglich. Erkunden Sie sich am besten im Fachhandel oder einer Werkstatt, um ein Höchstmaß an Sicherheit und einen vorschriftsgemäßen Einbau zu gewährleisten.

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Isofix – die einfache Kindersitzbefestigung
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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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