Die Lichtschranke: Blitzer mit Weg-Zeit-Prinzip

Infotexte über spezifische Lichtschrankenmessgeräte:

 

Blitzer mit Lichtschranke – Funktionsweise und Fehlerquellen

Im Gegensatz zum Radar (im Bild) oder Laser, funktioniert die Geschwindigkeitsmessung per Lichtschranke ümit dem Weg-Zeit-Prinzip.
Im Gegensatz zum Radar- (im Bild) oder Laser-Blitzer, funktioniert die Geschwindigkeitsmessung per Lichtschranke mit dem Weg-Zeit-Prinzip.

Wenn das kurze Blitzlicht Sie dazu veranlasst, einen erschrockenen Blick auf den Tacho zu werfen und vom Gas zu gehen, ist es bereits geschehen. Ihre Geschwindigkeitsüberschreitung wurde vollautomatisch dokumentiert und auf einem Beweisfoto festgehalten. Neben Ihrem Gesicht ist auch Ihr Nummernschild darauf verewigt, die Bußgeldstelle weiß also, an wen Sie sich zu wenden hat.

Doch wie funktioniert die Geschwindigkeitsmessung per Lichtschranke? Neben der Radarfalle und dem Laser ist diese Art der Geschwindigkeitsmessung die häufigste. Dieser Artikel soll darüber aufklären, welche Technik hier im Hintergrund waltet und wie dabei Messfehler entstehen können. Letztlich können Sie aufgrund von Messfehlern Einspruch gegen Ihren Bußgeldbescheid erheben.

So funktioniert die Lichtschranke mit Blitzer

Eine Lichtschranke mit Blitzer kann auf zwei verschiedene Arten funktionieren: mit Messgeräten auf beiden Seiten der Fahrbahn oder durch Spiegeltechnik. Beide Methoden funktionieren nach demselben Prinzip.

In einem bestimmten Abstand voneinander werden drei Lichtschranken aufgestellt. Sie sind in einem Winkel von exakt 90 Grad auf die Fahrbahnhin gerichtet und senden ein Infrarotlicht, das vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden kann.

Jede Unterbrechung der ersten Lichtschranke startet die Geschwindigkeitsmessung. Die Rede ist natürlich von Fahrzeugen, vornehmlich Autos, die auf der Fahrbahn unterwegs sind. Sobald Sie durch die zweite Lichtschranke fahren, erhält die Anlage aus Lichtschranke und Blitzer einen Kontroll- und Vergleichswert.

Es entscheidet sich an der dritten Lichtschranke, ob der Blitzer auslöst. Denn mit den drei Werten kann der verbaute Computer berechnen, wie schnell ein Fahrzeug fährt und ob diese Geschwindigkeit das Tempo-Limit überschreitet.


Sollte dies der Fall sein, wird der an der Lichtschranke angebrachte Blitzer augelöst und das Blitzerfoto entsteht. Hierrauf ist nicht nur der Verkehssünder samt Nummernschild zu erkennen. Auch die Daten aus der Aufzeichnung sind verzeichnet.

Die Firma ESO beliefert die meisten Kommunen mit ihren Geräten zur Geschwindigkeitsmessung mit Lichtschranke. Zu ihren bekanntesten Modellen gehört ESO ES 1.0 und ESO 3.0.

Nun können die Sender und Empfänger der drei Lichtschranken auf den gegenüberliegenden Straßenseiten aufgestellt werden. In dem Fall handelt es sich um sogenannte „Einweglichtschranken“, da das Licht nur einen Weg zurücklegt – vom Sender zum Empfänger.

Fährt ein Fahrzeug zu schnell durch die Lichtschranken, wird der Blitzer ausgelöst. Die Messung kann jedoch auch Fehler aufweisen.
Fährt ein Fahrzeug zu schnell durch die Lichtschranken, wird der Blitzer ausgelöst. Die Messung kann jedoch auch Fehler aufweisen, wodurch zu Unrecht geblitzt wird.

Eine andere Technik misst die Geschwindigkeit von Fahrzeugen aufdieselbe Weise, nur funktionieren sie mit einem „Einseitensensor“, welcher Lichtsender und -empfänger in einem Gerät darstellt. Die Lichtschranke wird auf der gegenüberliegenden Seite von einem Reflektorenmechanismus, einem Spiegel ähnlich, zurückgeworfen. Der Vorteil dieser „Reflexlicht­schranken“ besteht vor allem darin, dass Sie weniger anfällig sind für eine fehlerhafte Aufstellung. Während Einweglichtschranken sechs Geräte beinhalten (drei Sender und drei Empfänger), die exakt justiert und punktgenau aufgestellt werden müssen, sind es bei Einseitensensoren nur drei Geräte und drei Spiegel, die das Licht lediglich reflektieren müssen.

Warum Lichtschranken-Blitzer fehleranfällig sind

Wenn die Lichtschranke den Blitzer auslöst und Sie verewigt hat, liegt natürlich die Frage nahe, ob der zu erwartende Bußgeldbescheid nicht irgendwie abgewendet werden kann. Eine Möglichkeit dies zu tun, liegt darin, die Geschwindigkeitsmessung der Lichtschranke in Frage zu stellen. Denn tatsächlich gibt es viele Fehlerquellen, die den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnend machen können.

  • Die Lichttechnik kann durch reflektierende Gegenstände gestört werden. Radkappen, Rückspiegel oder auch Verkehrszeichen können den Messwert verfälschen.
  • Auch Nebel und diesige Wetterverhältnisse können zu Störungen führen, da das Licht zu stark gestreut wird.
  • Wenn zwei Autos nebeneinander fahren, kann das Messergebnis eines Lichtschranken-Blitzers ebenfalls unbrauchbar werden.


Hinzu kommen die üblichen Fehlerquellen, die auch bei Radar- der Laserblitzer auftauchen können. Dazu gehört die fehlerhafte Aufstellung durch die Beamten. Die drei Lichtschranken müssen mit großer Genauigkeit durch geschultes Personal installiert werden. Dies geschieht in der Regel durch den Einsatz einer Wasserwaage. Auf Steigungen ist entsprechend eine Neigungs-Wasserwaage zu benutzen.

Es ist außerdem wichtig, dass Lichtschranke und Blitzer geprüft und entsprechend geeicht werden, sonst kann die Messung nicht gewertet werden.

Aufgrund der Fehleranfälligkeit wird bei jeder Messung eine Toleranz zugunsten des Bürgers berechnet. Das heißt, dass ein gewisser Wert von der Messung abgezogen wird. Dieser entspricht bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h drei km/h Toleranz. Fährt ein Auto mehr als 100 km/h, so liegt die Toleranz bei drei Prozent.

Einspruch und Warnsysteme

Wenn Sie nun trotz Toleranz einen Bußgeldbescheid erhalten, ist zu überlegen, ob Sie Einspruch einlegen.

Um einen technischen Defekt auszuschließen, muss die Bußgeldstelle, jedenfalls auf Anfragen eines Anwaltes, einen Eichschein für das Gerät vorlegen können. Auch muss dokumentiert sein, wer die Lichtschranke samt Blitzer installiert hat.

Löst die Lichschranke den Blitzer falsch aus, etwa, weil ein Fahrzeug Sie überholt, kann der Einspruch lohnen.
Löst die Lichschranke den Blitzer falsch aus, etwa, weil ein Fahrzeug Sie überholt, kann der Einspruch lohnen.

Auch wenn Sie im Moment der Aufzeichnung überholt wurden und nun Sie statt des eigentlichen Temposünders bestraft werden sollen, kann der Einspruch lohnen. Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann den Bußgeldbescheid prüfen und Sie dahingehend beraten, welcher Hebel hier angesetzt werden könnte. Um einer Strafe zu entgehen, versuchen Autofahrer bisweilen auch, Lichtschranke und Blitzer auszutricksen oder durch Lichtschranken- und Radarwarner im entscheidenden Moment vom Gas zu gehen. Leder sind nicht alle Warn-Methoden legal.

Altbewährt und sogar von den Kommunen und Polizeistationen unterstützt ist die Radiodurchsage. Fast keine Lichtschranke samt Blitzer bleibt hier unentdeckt. Sie können sich auch als Hörer völlig legal beteiligen und Blitzer melden. Illegal wird es, wenn Sie Ihr Smartphones mit Apps zu Blitzerwarnern oder Störsendern umfunktionieren. Denn Paragraph 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verbietet dies mit folgenden Worten:

Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören.

FAQ: Lichtschranken-Blitzer

Wie wird die Geschwindigkeit mit Lichtschranken gemessen?

Bei dieser Art der Geschwindigkeitsmessung werden Lichtschranken aufgestellt. Fährt ein Kfz hindurch, werden diese unterbrochen. Es wird nun festgestellt, wie lange das Kfz braucht, um die letzte Lichtschranke zu durchfahren. Auf dieser Grundlage wird die Geschwindigkeit errechnet.

Welche Messgeräte basieren auf Lichtschranken?

Folgende Beispiele lassen sich nennen: ESO µP 80, ESO ES 1.0, ESO ES 3.0.

Was sind typische Fehlerquellen beim Lichtschranken-Blitzern?

Hier haben wir einige typische Fehlerquellen aufgelistet.

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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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