
Wann ist eine ärztliche Fahrtauglichkeitsuntersuchung erforderlich?
Doch wer muss sich einer solchen Fahrtauglichkeitsuntersuchung unterziehen? Was genau passiert dabei? Gibt es einen verpflichtenden Fahrtauglichkeitstest für Senioren? Dies erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Wer muss sich einer Fahrtauglichkeitsuntersuchung unterziehen?
Genau genommen ist eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung immer vonnöten, wenn eine Fahrerlaubnis beantragt wird – ganz egal, ob diese für Pkw, Motorrad oder Lkw ausgestellt werden soll. Allerdings ist der Umfang dieser Untersuchung nicht immer gleich, sondern richtet sich nach der beantragten Führerscheinklasse:
- A, A1, A2, AM, B, BE, B1, L und T: erfordert in der Regel nur einen Sehtest, eine ärztliche Untersuchung erfolgt nur in begründeten Fällen
- C, CE, C1, C1E, D, DE, D1 und D1E: erfordert sowohl einen Sehtest als auch eine ärztliche Untersuchung, unter Umständen erfolgt außerdem ein psycho-funktionaler Leistungstest

Ein Sehtest ist immer Teil der Fahrtauglichkeitsuntersuchung.
Sowohl die ärztliche Untersuchung als auch der Sehtest sind für diese Berufskraftfahrer nicht nur bei der Erteilung der Fahrerlaubnis, sondern auch bei deren Verlängerung notwendig.
Ist eine Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren vorgesehen?
Auch ältere Menschen möchten mobil und unabhängig bleiben und weiter Auto fahren. Allerdings lassen sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten mit zunehmendem Alter oft nach. Das Seh- und das Reaktionsvermögen können sich verringern und Konzentrationsschwächen sich häufen. Oft nimmt auch die Belastbarkeit ab.
Trotzdem gibt es keine verpflichtende Fahrtauglichkeitsuntersuchung für Senioren, welcher sie sich ab einem bestimmten Alter automatisch unterziehen müssten. Mit entsprechender Begründung, z. B. in Folge eines Unfalls, kann die Untersuchung aber von der Führerscheinstelle angeordnet werden. Dies gilt wohlgemerkt nicht nur bei der Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren, sondern für jeden Verkehrsteilnehmer, an dessen Fahrtauglichkeit begründete Zweifel bestehen.
Senioren können sich allerdings freiwillig einer Fahrtauglichkeitsprüfung unterziehen. Der TÜV Nord z. B. bietet solche Untersuchungen speziell für ältere Autofahrer an.
Was beinhaltet die Fahrtauglichkeitsuntersuchung?

Bei der Fahrtauglichkeitsprüfung werden verschiedene Bereiche untersucht.
Die ärztliche Fahrtauglichkeitsuntersuchung kann u. a. folgende Bereiche umfassen:
- allgemeiner Gesundheitszustand
- Reaktionsvermögen
- Sinneswahrnehmung und zentrales Nervensystem
- körperliche Belastbarkeit
- Stütz- und Bewegungsapparat
- psychische Verfassung
- Konsumverhalten von Drogen und Alkohol
Wer bezahlt bei der Fahrtauglichkeitsuntersuchung die Kosten?
Die Kosten für die Fahrtauglichkeitsuntersuchung können stark variieren – nicht nur nach Art und Umfang der Überprüfung, sondern auch nach Region und Arzt. Die Kosten liegen hier in der Regel zwischen 70 und 200 Euro. Es empfiehlt sich daher, die verschiedenen Angebote zu vergleichen.