Droht ein Fahrverbot bei Alkohol am Steuer?

Von Vitali U.

Letzte Aktualisierung am: 3. April 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

In der unten stehenden Bußgeldtabelle erfahren Sie, wann bei Alkohol am Steuer ein Fahrverbot droht:

Tatbe­standFahr­verbotAußer­dem
In der Probezeit mit Alkohol am Steuer erwischt (0,1 bis 0,5 Promille)kein Fahr­verbot250 € Bußgeld
1. Mal mit Alkohol am Steuer erwischt (0,5 - 1,09 Promille)1 Monat500 € Bußgeld, 2 Punkte
2. Mal mit Alkohol am Steuer erwischt (0,5 - 1,09 Promille)3 Monate1000 € Bußgeld, 2 Punkte
3. Mal mit Alkohol am Steuer erwischt (0,5 - 1,09 Promille)3 Monate1500 € Bußgeld, 2 Punkte
Mit 1,1 oder mehr Promille erwischtvariabel - Entziehung der FahrerlaubnisGeld- oder Freiheits­strafe
Gefährdung des Straßen­verkehrs (0,3 bis 1,09 Promille)variabel - Entziehung der FahrerlaubnisGeld- oder Freiheits­strafe

Wie beeinflusst Alkohol die Fahrweise?

Droht ein Fahrverbot für Alkohol am Steuer?
Droht ein Fahrverbot für Alkohol am Steuer?

Alkohol kann die menschliche Wahrnehmung maßgeblich beeinträchtigen und stellt so ein großes Problem für den Straßenverkehr dar. Die Gefahr besteht oft darin, dass Betrunkene ihre eigene Fahrunfähigkeit nicht erkennen und sich dennoch hinter das Steuer setzen.

Bei der Fahrt reagieren ihre Augen oft überempfindlich auf Lichteinfall, ihre Bewegungen werden träge und das Reaktionsvermögen lässt drastisch nach. Dies hat häufig verheerende Folgen für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

Laut Statistik geschehen beinahe fünf Prozent aller Unfälle mit Personenschaden in Deutschland unter Alkoholeinfluss eines Beteiligten. Auch um diese Zahl einzudämmen gelten in Deutschland strikte Vorschriften zum Fahren unter Alkoholeinfluss. Wer erwischt wird, muss oft mit einem Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer rechnen. Doch wann hat der Konsum von Alkohol ein Fahrverbot zur Folge? Ab wie viel Promille kann ein Fahrverbot verhängt werden? diese und weitere Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet.

Fahrverbot im Video erklärt: Definition, Dauer, Beginn

In diesem Video erfahren Sie die wichtigsten Infos zum Fahrverbot.
In diesem Video erfahren Sie die wichtigsten Infos zum Fahrverbot.

Fahrverbot bei Alkohol am Steuer – das sagt das Gesetz

Maßgebliche Regelungen zum Thema, wann ein Fahrverbot auf Alkoholkonsum folgt und zu Alkohol-Vorschriften im Allgemeinen, bietet das Straßenverkehrsgesetz (StVG).

Nach § 24a StVG handelt ordnungswidrig, wer

  • im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt und einen Blutalkoholgehalt von mindestens 0,5 Promille aufweist,
  • unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel fährt,
  • die Tat fahrlässig begeht.

Wenn Sie also mit 0,5 Promille erwischt werden, müssen Sie mit Sanktionen rechnen. Beachten Sie auch, dass Fahrlässigkeit ausreicht, um eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Die Entschuldigung, Sie hätten unabsichtlich gehandelt, wird die Beamten bei der Kontrolle also in aller Regel nicht überzeugen.

Wie sieht die Rechtslage aus? Welches Fahrverbot droht bei Alkohol von 1,4 Promille im Blut?
Wie sieht die Rechtslage aus? Welches Fahrverbot droht bei Alkohol von 1,4 Promille im Blut?

Das StVG geht auch auf die möglichen Sanktionen ein und setzt die maximale Geldbuße für Trunkenheit am Steuer auf 3.000 Euro fest. Ein Fahrverbot wegen Alkohol im Auto findet hier noch keine Erwähnung. Dieses wird allerdings im Bußgeldkatalog angegeben, der auch Bußgelder angibt, die neben dem Fahrverbot Folgen von Alkohol am Steuer sind.

Alkohol am Steuer – welches Fahrverbot für welchen Verstoß?

Mit welchem Fahrverbot Sie bei Alkohol im Straßenverkehr zu rechnen haben, hängt zum einen von Ihrem Blutalkoholgehalt zum Zeitpunkt der Tat ab. Entscheidend ist hier die Grenze von 1,1 Promille. Zwischen 0,5 und 1,09 Promille Blutalkoholkonzentration müssen Sie in der Regel mit zwei Punkten in Flensburg, 500 Euro Bußgeld und einem Monat Fahrverbot rechnen.

Doch überschreiten Sie die Grenze zu 1,1 Promille, ist das Fahrverbot nicht mehr ihr größtes Problem. Ab 1,1 Promille gelten Sie als absolut fahruntüchtig. Wer sich nun noch hinters Steuer setzt, begeht eine Straftat, die mit drei Punkten in Flensburg sowie einer entsprechenden Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe geahndet wird. Da bei Straftaten das Strafmaß im Einzelfall bestimmt wird, kann auch das Fahrverbot bei diesem Promille-Wert nicht pauschal bestimmt werden. Stattdessen variiert die Länge je nach Entscheidung. So können zum Beispiel im Ausnahmefall auch 9 Monate Fahrverbot für Alkohol am Steuer erteilt werden.

Fahrverbot wegen Alkohol – wie lange das Verbot andauert, kann auch davon abhängen, ob Sie eine Vorbelastung haben. Wenn Sie bereits einen Eintrag wegen Alkoholverstoßes haben, dann wird das Fahrverbot in der Regel auf drei Monate verlängert.

Wenn Sie unschuldig sind und beweisen können, dass beispielsweise die Messgeräte der Polizei fehlerhaft waren, können Sie das Fahrverbot wegen Alkohol umgehen, indem Sie Einspruch gegen den Bescheid einlegen.

Video: Alkohol am Steuer – was droht?

Mit Alkohol am Steuer erwischt? Erfahren Sie in diesem Video, mit welchen Konsequenzen Sie rechnen müssen.
Mit Alkohol am Steuer erwischt? Erfahren Sie in diesem Video, mit welchen Konsequenzen Sie rechnen müssen.

FAQ – Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer

Wann droht ein Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer?

Ein Fahrverbot droht, wenn die 0,5-Promillegrenze überschritten wird. Ab 1,1 Promille droht hingegen der Führerscheinentzug.

Wie lange dauert das Fahrverbot bei Alkohol am Steuer?

Das ist davon abhängig, ob Sie Erst- oder Wiederholungstäter sind. Beim ersten Mal dauert das Fahrverbot einen Monat. Beim zweiten oder dritten Mal drei Monate.

Droht Fahranfängern ein Fahrverbot bei Alkohol am Steuer?

Verstoßen Sie in der Probezeit gegen die 0-Promillegrenze, erhalten Sie kein Fahrverbot. Alkohol am Steuer gilt in der Probezeit als A-Verstoß.

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (94 Bewertungen, Durchschnitt: 3,94 von 5)
Droht ein Fahrverbot bei Alkohol am Steuer?
Loading...

Über den Autor

Male Author Icon
Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

Bildnachweise

{ 0 comments… Kommentar einfügen }

Kommentar hinterlassen

[x] Schließen
Bußgeldkatalog als PDF
Der aktualisierte Newsletter 2024 vom VFR Verlag zum Download und Ausdrucken.
Jetzt kostenlos per E-Mail anfordern:
Mit dem Absenden akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung.