Maut in Italien: Wie hoch fallen die Autobahngebühren aus?

In Italien fallen Autobahngebühren an.
In Italien fallen Autobahngebühren an.

Wer in Italien Autobahnen und bestimmte Passstraßen befahren will, muss damit rechnen, dass dafür Gebühren anfallen. Das Mautsystem in Italien ist darauf ausgelegt, die Gebühr für die gefahrene Strecke sowie anhand der Fahrzeugkategorie zu berechnen. Die Maut kann in Italien entweder über Mautstationen oder mithilfe der elektronischen Erfassung der Fahrzeuge eingezogen werden. Hinzu kommt, dass in einigen Städten auch eine Citymaut fällig wird.

Wo in Italien eine Autobahnmaut anfällt, wie diese bezahlt werden kann und ob Sie in Italien eine Vignette benötigen, erläutert der nachfolgende Ratgeber näher. Darüber hinaus erhalten Sie eine Übersicht zu den möglichen Kosten, mit denen Sie bezüglich der Autobahnmaut in Italien rechnen müssen.

Klicken Sie hier für die aktuellen Mauttarife in Italien.

FAQ: Maut in Italien

Auf welchen Straßen fallen Mautgebühren in Italien an?

In Italien fällt die Maut auf bestimmten Autobahnen und Autobahnabschnitten an. Diese Autobahngebühren werden in Italien dann fällig, wenn Sie von der mautpflichtigen Strecke abfahren. Aber auch in bestimmten Tunneln und auf einigen Passstraßen fallen Mautkosten in Italien an.

Für wen gilt die Mautpflicht in Italien?

Grundsätzlich müssen alle Kraftfahrer, die die gebührenpflichtigen Straßen befahren, auch zahlen. Die Höhe der Maut wird in Italien nach PKW, LKW, Gespanne und Motorrad unterschieden und ist somit neben der gefahrenen Strecke auch von der Fahrzeugkategorie abhängig. Durchschnittlich ist mit Kosten zwischen 3 und 50 Euro zu rechnen. Mehr zu den Mautkosten lesen Sie hier.

Welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es für die Autobahngebühren in Italien?

Eine Vignette ist in Italien nicht erhältlich, stattdessen wird in der Regel an den jeweiligen Mautstationen in bar oder per Kreditkarte gezahlt. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, über eine Mautbox oder per Videomaut in Italien zu bezahlen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Wie funktioniert die Maut in Italien?

Die Maut gilt in Italien für PKW und LKW gleichermaßen.
Die Maut gilt in Italien für PKW und LKW gleichermaßen.

In Italien ist eine Vignette nicht erhältlich, stattdessen wird die Maut an den entsprechenden Mautstationen per Mautbox oder elektronischer Erfassung berechnet. Das kann in einem offenen oder geschlossenen System erfolgen. Bei Ersterem muss bei der Auffahrt ein Ticket an einer Station gezogen und bei der Abfahrt an einer weiteren Station bezahlt werden.

Beim offenen System ist ein Pauschalbetrag für die Strecke zu zahlen, der ebenfalls an der Mautstation zu entrichten ist. Hier werden die Fahrzeuge beim Auffahren auf die Strecke elektronisch erfasst. Darüber hinaus gibt es auf einigen Strecken das „Free Flow“-System, ein Zahlen an den Stationen ist hier nicht möglich. Die Fahrzeuge werden per Kennzeichen registriert und die Rechnung an den Halter gesandt.

Bei der Klassifizierung der Fahrzeuge für die Maut in Italien spielen unter anderem die Anzahl der Achsen sowie die Höhe der Vorderachse und das Gewicht des Fahrzeugs eine Rolle. Dabei kann es zu Unterschieden zwischen Autobahnen und Alpentunneln kommen.

In der nachfolgenden Übersicht haben wir die üblichen Einteilungen der Fahrzeugklassen zusammengefasst. Diese gilt bei der Maut in Italien in der Regel auf den gebührenpflichtigen Autobahnen und Passstraßen. Dennoch ist es ratsam, sich vor der Fahrt über die Regelungen auf den jeweiligen Straßen zu informieren:

  • Klasse A: Kfz mit 2 Achsen bis 1,30 m Höhe der Vorderachse
  • Klasse B: Kfz mit 2 Achsen über 1,30 m Höhe der Vorderachse
  • Kfz und Gespanne mit 3 Achsen
  • Kfz und Gespanne mit 4 Achsen
  • Kfz und Gespanne mit 5 oder mehr Achsen

Mautstrecken in Italien: Autobahnen, Tunnel, Passstraßen

Eine Autobahnvignette ist in Italien nicht erhältlich.
Eine Autobahnvignette ist in Italien nicht erhältlich.

Alle Autobahnen sind in Italien gebührenpflichtig. Eine Ausnahme bildet die A2 von Salerno nach Reggio di Calabria. Auf Sizilien sind hingegen nur zwei Autobahnen kostenpflichtig (A20 und A18).  Auf einem Großteil der Autobahnen wird das geschlossene System mit den Mautstationen angewendet.

Im offenen System mit Pauschalbetrag von derzeit 2,10 Euro ist PKW-Maut in Italien unter anderem auf folgenden Autobahnen zu zahlen: A9 (Como – Mailand), A8 (Varese – Mailand), A5 (Mont Blanc – Aosta), A32 (Frejus Tunnel – Turin), A12 (Rom – Civitaveccia), A56 (Neapel – Pozzuoli), A3 (Neapel – Salerno)

Im Free-Flow-System werden die Gebühren auf der A36 (Anschlussstelle Lomazzo bis Lentate sul Seveso), A59 (Tangenziale di Como) und A60 (Tangenziale di Varese) abgerechnet.

In den folgenden Tunneln und Passstraßen werden Gebühren fällig:

  • Munt-la-Schera Straßentunnel (Schweiz-Italien)
  • Großer St. Bernhard Straßentunnel (Schweiz-Italien)
  • Mont Blanc-Straßentunnel (Frankreich-Italien)
  • Fréjus-Straßentunnel (Frankreich-Italien)
  • Timmelsjoch-Hochalpenstraße (Österreich-Italien, Ötztal (Tirol) – Passeiertal (Südtirol))

Was kostet die Maut in Italien?

Derzeit müssen Sie bei der Maut in Italien mit folgenden Gebühren rechnen:

Autobahnen (einige Beispielstrecken):

StreckeMaut
A1
Mailand - Neapel
Klasse A: 57,10 €
Klasse B: 58,50 €
3 Achsen: 77,70 €
4 Achsen: 117,20 €
5 + Achsen: 138,30 €
A1
Rom - Bergamo
Klasse A: 42,70 €
Klasse B: 43,70 €
3 Achsen: 58,20 €
4 Achsen: 87,70 €
5 + Achsen: 103,40 €
A5
Turin - Venedig
Klasse A: 41,80 €
Klasse B: 42,80 €
3 Achsen: 57,60 €
4 Achsen: 87,00 €
5 + Achsen: 102,20 €
A4
Mailand - Bergamo
Klasse A: 34,00 €
Klasse B: 35,10 €
3 Achsen: 45,10 €
4 Achsen: 69,60 €
5 + Achsen: 82,60 €

* Stand: Februar 2022

Weitere Informationen zu den Mautkosten finden Sie auf der offiziellen Webseite www.autostrade.it (in englischer Sprache).

Tunnel und Passstraßen:

StreckeMautWeitere
Informa­tionen
Großer St. Bernhard-Tunnel16,50 € - 167,00 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen
Mont-Blanc-Tunnel32,30 € - 355,70 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen
Fréjus-Tunnel32,30 € - 376,30 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen
Munt-la-Schera-Tunnel10,40 € - 41,60 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen
Timmelsjoch-Hochalpenstraße15,00 € - 28,00 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen
Brennerpass9,50 €
(einfache Fahrt)
Informationen zu den Tarifen

* Stand: Februar 2022

Autobahnkosten: In Italien gibt es verschiedene Zahlungsmöglichkeiten

In Italien sind die Mautgebühren meist per Kreditkarte zahlbar.
In Italien sind die Mautgebühren meist per Kreditkarte zahlbar.

Die Maut in Italien können Sie an den Mautstationen in der Regel in bar, per Kredit- oder Bankkarte (Maestro- oder V PAY-Symbol) bezahlen. Des Weiteren kann eine Prepaid-Karte (VIACARD) zur Zahlung genutzt werden (außer auf Sizilien). Diese wird mit einem Betrag aufgeladen. Die fälligen Gebühren auf den Autobahnen werden in Italien dann von diesem Betrag abgebucht.

Achten Sie an den Stationen darauf, dass Sie die richtige Spur wählen. Die Zahlungsmöglichkeiten werden üblicherweise per Verkehrszeichen oder Dauerlichtzeichen über den Spuren angezeigt. Weiße Schilder stehen für Barzahlung, blaue für Kartenzahlung. Die gelb markierten Spuren sind den Inhabern von Mautboxen und Telepass-Transpondern vorbehalten. Hier wird die Maut automatisch über die Transponder und die hinterlegte Zahlungsart abgerechnet. Ein Anhalten zum Zahlen ist hier nicht notwendig.

Auch beim Free-Flow-System gibt es verschiedene Zahlungsmöglichkeiten. Sie können ein Nummernschildkonto anlegen und dort eine Zahlungsart eintragen. Das kann online oder per App („Pedemontana Lombarda“) geschehen. Bar oder per Kreditkarte ist die Zahlung an der Kundendienststelle „Punto Verde“ auf der A 36 oder an Tankstellen der Region möglich. Darüber hinaus kann auch mit den Telepass-Transpondern diese Art der Maut in Italien gezahlt werden.

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (55 Bewertungen, Durchschnitt: 4,56 von 5)
Loading ratings...Loading...

Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

Bildnachweise

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert