Schmerzensgeld bei Sprunggelenksfraktur: Was kriegt der Geschädigte?

Von Vitali U.

Letzte Aktualisierung am: 25. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bekomme ich Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur?
Bekomme ich Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur?

Haben Sie sich schon einmal einen Bruch zugezogen? Falls ja, dann wissen Sie, dass dies neben Schmerzen erhebliche Einschränkungen nach sich zieht. Plötzlich wird alles umständlicher. Der Alltag hält diverse Hürden bereit, die es nunmehr zu meistern gilt. Fremde Hilfe ist hierbei nicht nur nützlich, sondern in manchen Fällen sogar unerlässlich.

In unserem Ratgeber widmen wir uns speziell dem Thema Sprunggelenksfraktur. Kann ein Schmerzensgeld für einen derartigen Bruch verlangt werden? Wie hoch ist denn ein solcher Anspruch? Worauf kommt es bei der Bemessung an? Welche Urteile sind diesbezüglich vonseiten deutscher Gerichte ergangen? Im Folgenden erfahren Sie mehr!

Schmerzensgeld: Wenn das Sprunggelenk bricht

Bei Erwachsenen gehört die Fraktur vom Sprunggelenk zu den am häufigsten auftretenden Knochenbrüchen der unteren Extremitäten. Sofern diese durch die Handlung eines Anderen ausgelöst werden, beispielsweise im Rahmen eines Unfalls oder einer Körperverletzung, können unter Umständen Ersatzansprüche entstehen.

Neben Ansprüchen auf Schadensersatz für in dem Zusammenhang beschädigte Gegenstände oder aber für ärztliche Behandlungskosten etc. kann mitunter ein Anspruch auf Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur geltend gemacht werden. Es handelt sich hierbei um einen Ersatzanspruch, mit dem ein immaterieller Schaden beglichen wird, also ein solcher, der nicht vermögenswerter Natur ist.


Mit dem Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur sollen zum einen die Schmerzen der Verletzung sowie die damit einhergehende Einschränkung ausgeglichen werden. Dies wird als Ausgleichsfunktion des Schmerzensgeldes bezeichnet. Zum anderen verschafft der Anspruch dem Verletzten die gebotene Genugtuung dafür, dass er nunmehr Schmerzen erleidet. Dies wiederum wird als Genugtuungsfunktion bezeichnet.

Schmerzensgeld bei Sprunggelenksfraktur: Wie hoch ist der Anspruch?
Schmerzensgeld bei Sprunggelenksfraktur: Wie hoch ist der Anspruch?

Gesetzliche Regelung im BGB

Der Anspruch auf Schmerzensgeld (für eine Sprunggelenksfraktur oder aber eine sonstige Verletzung), ist gesetzlich in § 253 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches (kurz: BGB) verankert. Darin heißt es:

Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur?

Fast am wichtigsten ist für Betroffene die Frage nach der Höhe des Anspruchs auf Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur. Ganz so eindeutig und einheitlich kann eine derartige Frage indes nicht beantwortet werden. Fraktur ist nicht gleich Fraktur. In die Berechnungen mit einzubeziehen sind zahlreiche Faktoren. Zu diesen zählen:

  • der Schweregrad der Verletzung
  • die Dauer von Arbeitsunfähigkeit und Krankenhausaufenthalt
  • die genaueren Umstände des Unfalls/Schadens (Vorsatz, Fahrlässigkeit etc.)
  • ein mögliches Mitverschulden des Verletzten
  • die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unfallgegners
Sofern diese Aspekte zureichend berücksichtigt wurden, kann eine Aussage darüber getroffen werden, in welcher Höhe der Geschädigte einen Anspruch auf Schmerzensgeld wegen seiner Sprunggelenksfraktur geltend machen kann.

Schmerzensgeld bei Sprunggelenksfraktur: Was kann ein Anwalt für Sie tun?

Ein Anwalt hilft beim Anspruch auf Schmerzensgeld für eine Sprunggelenksfraktur.
Ein Anwalt hilft beim Anspruch auf Schmerzensgeld für eine Sprunggelenksfraktur.

Viele Betroffene, die sich mit dem Thema Schmerzensgeld und Co. auseinandersetzen müssen, fragen sich, ob es sich lohnt, die Hilfe durch einen Rechtsanwalt in Anspruch zu nehmen.

Grundsätzlich steht es Ihnen frei, ob Sie sich anwaltlich beraten lassen oder nicht. Im Rahmen einer außergerichtlichen Geltendmachung von Ansprüchen muss ein Anwalt nicht zwingend hinzugezogen werden. Gleiches gilt für die gerichtlichen Verfahren vor den Amtsgerichten, bei denen Streitwerte bis 5.000 Euro eingeklagt werden.

Es gilt jedoch auch hier: Wenn Sie Schmerzensgeld wegen einer Sprunggelenksfraktur geltend machen wollen, kann sich die Hilfe durch einen Anwalt trotzdem lohnen.

Er bringt eine gewisse Routine mit, lässt sich von Versicherungen nicht allzu schnell einschüchtern und weiß die nötigen Schritte in die Wege zu leiten, sollte eine außergerichtliche Einigung nicht möglich sein.

Schmerzensgeldtabelle gerichtlicher Entscheidungen

Der folgenden Schmerzensgeldtabelle können Sie Urteile entnehmen, die vonseiten deutscher Gerichte zum Thema „Schmerzensgeld bei Sprunggelenksfraktur“ ergangen sind. Sie sollten beachten, dass diese keineswegs eins zu eins auf Ihre entsprechende Situation übertragen werden können. Wie dargelegt, gestaltet sich jeder Fall individuell.

VerletzungSchmer­zens­geld bei Sprung­ge­lenks­frak­turGe­richt, Jahr, Az.
Sprungge­lenksfraktur12.782 €OLG Cel­le, 1983, 3 U 43/83
schwere Sprungge­lenksfraktur8.000 €OLG Hamm, 2014, 9 U 149/13
bimalleo­läre Sprungge­lenksluxa­tionsfraktur Typ B3.385 €OLG Hamm, 2005, 13 U 11/05

FAQ: Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur

Habe ich bei einer Sprunggelenksfraktur einen Anspruch auf Schmerzensgeld?

Haben Sie aufgrund des Fremdeinwirkens eines Drittens eine Sprunggelenksfraktur erlitten, haben Sie in der Regel einen Anspruch auf Schmerzensgeld.

Wie viel Schmerzensgeld bekomme ich bei einer solchen Fraktur?

In welcher Höhe sich das Schmerzensgeld bei einer Sprunggelenksfraktur ungefähr bewegt, können Sie dieser Tabelle entnehmen.

Wer muss bei einer Sprunggelenksfraktur für das Schmerzensgeld aufkommen?

Normalerweise übernimmt die Versicherung des Schädigers die Zahlung des Schmerzensgeldes.

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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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