Reifendruckkontrollleuchte: Was ist zu tun, wenn sie leuchtet?

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 15. Dezember 2023

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

FAQ: Reifendruckkontrollleuchte

Was zeigt die Reifendruckkontrollleuchte an?

Hierbei handelt es sich um eine Warn- bzw. Kontrollleuchte im Armaturenbrett eines Fahrzeugs, die im Zusammenhang mit dem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) steht. Stellt das System ein Problem mit dem Reifendruck fest, leuchtet die Reifendruckleuchte auf. Das Symbol ist in der Regel gelb oder orange und stellt einen platten Reifen sowie ein Ausrufezeichen dar.
Kontrollleuchte: Reifendruck ist zu gering, Anpassung erforderlich

Wann leuchtet die Reifendruckkontrollleuchte?

Warum im Zusammenhang mit dem Reifendruck die Warnleuchte aufleuchtet, kann verschiedene Ursachen haben. Ein defekter Reifen kann ebenso zum Aufleuchten führen wie ein Schaden am Sensor des Systems. Was beim Reifenwechsel diesbezüglich wichtig ist, erfahren Sie hier.

Was ist, wenn die Leuchte zum Reifendruck leuchtet?

Ignorieren sollten Sie die Kontrollleuchte zum Reifendruck, wenn diese leuchtet, nicht. Denn dies kann durchaus ein Hinweis darauf sein, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt ist. Sie sollten sich einen sicheren Ort zum Anhalten suchen, wie einen Parkplatz, eine Tankstelle oder Ähnliches und die Reifen auf Schäden bzw. Pannen untersuchen. Gegebenenfalls ist ein Reifenwechsel oder die Verständigung eines Pannendienstes notwendig. Was Sie beim Aufleuchten der Reifendruckkontrollleuchte noch tun können, lesen Sie hier.

Video: Diese technischen Kontrollleuchten gibt es!

Video: Das bedeuten die Technischen Kontrollleuchten!
Video: Das bedeuten die technischen Kontrollleuchten!

Kontrollleuchte für den Reifendruck: Wann leuchtet diese?

Die Warnleuchte für den Reifendruck ist im Cockpit zu finden.
Die Warnleuchte für den Reifendruck ist im Cockpit zu finden.

Der richtige Reifendruck trägt erheblich zur Verkehrssicherheit bei und kann den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs beeinflussen. Um den Druck in den Reifen überwachen und Fahrer vor eventuellen Problemen warnen zu können, sind alle neu zugelassenen Fahrzeuge seit Ende 2014 mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet. Der Einbau ist verpflichtend vorgeschrieben.

Bei diesem System messen Sensoren den Druck in den Reifen und zeigen Abweichungen oder Druckabfälle mittels einer Warnleuchte im Armaturenbrett an. Diese wird daher als Reifendruckkontrollleuchte bezeichnet. Die Reifendruckkontrollleuchte weist einen symbolisierten platten Reifen auf, in dessen Mitte ein Ausrufezeichen zu sehen ist. Je nach Fahrzeughersteller leuchtet das Symbol gelb oder orange auf. Bei einer Reifendruckkontrollleuchte, die dauerhaft leuchtet, sollten Sie zeitnah die Reifen bzw. den Reifendruck kontrollieren.

Wie funktioniert das Reifendruckkontrollsystem? Das Kontrollsystem ist so programmiert, dass es Messungen bei verschiedenen Reifenzuständen durchführen kann und so die entsprechenden Abweichungen ermittelt. Sind diese zu groß, wird beim gemessenen Reifendruck dann die Kontrolllampe ausgelöst. Auch Temperaturunterschiede im Reifen können zum Einschalten der Reifenkontrollleuchte führen.

Unterschieden wird bei den Messungen zwischen:

  • direktem Reifenkontrollsystem und
  • indirektem Reifenkontrollsystem
Reifendruck: Wenn die Kontrollleuchte leuchtet, kann das auch Reifenschäden hinweisen.
Reifendruck: Wenn die Kontrollleuchte leuchtet, kann das auch Reifenschäden hinweisen.

Beim direkten System ist jeder Reifen durch Sensoren in Echtzeit überwacht, wobei für die Messungen des Drucks die Genauigkeit bei etwa 0,1 bar liegt. Gemessen wird in der Regel an der Felgen- oder Reifeninnenseite. Beim indirekten System ermittelt die Software nur unmittelbare Werte über Drehzahlsensoren an den Rädern. Zur Ermittlung des Reifendrucks wird das Fahrverhalten des Fahrzeugs herangezogen. Auch hier löst die Reifenkontrollleuchte beispielsweise aus, wenn es zu größeren Abweichungen von den Standardwerten kommt.

Tipp der Redaktion: Zusätzliche Hinweise über Reifendruckkontrollsysteme gibt es im Beitrag von goodwheel.de.

Ist ein RDKS gesetzlich vorgeschrieben, dürfen Halter eine für den Reifendruck zuständige Warnleuchte nicht zurücksetzen. Reagieren Sie nicht auf eine eingeschaltete Reifendruckkontrollleuchte und steht eine Hauptuntersuchung an, kann das durchaus dazu führen, dass Sie keine Plakette erhalten, bis dieser Mangel behoben wurde.

Achtung: Es ist nicht selten, dass beim Reifenwechsel vergessen wird, die Sensoren richtig zu kalibriert. Geht die Reifendruckkontrollleuchte nach dem Reifenwechsel an, ist es mitunter notwendig, das System in der Werkstatt zurücksetzen zu lassen.

Rot statt gelb: Was bedeutet das bei der Warnlampe für den Reifendruck?

Nicht nur bei Veränderung im Reifendruck kann die Kontrollleuchte angehen. Auch bei Störungen oder Schäden an den Sensoren kann es zum Aufleuchten kommen. Hier können Druck und Reifen völlig in Ordnung sein, dennoch wird die Warnlampe für den Reifendruck ausgelöst. Eine Ursache dafür können falsch platzierte, verschmutzte oder defekte Sensoren sein. Auch wenn es zu einem Fehler in der Übermittlung der Informationen zum Steuergerät im Fahrzeug kommt, ist ein Auslösen der Reifendruckkontrollleuchte möglich. In einem solchen Fall muss der Fehlerspeicher bzw. das Reifendruckkontrollsystem in einer Werkstatt ausgelesen werden. Hier können Sie dann auch die Reifendruckkontrollleuchte zurücksetzen lassen.

Reifendruckkontrollleuchte: Leuchtet sie nach einem Reifenwechsel, müssen oft Sensoren neu kalibriert werden.
Reifendruckkontrollleuchte: Leuchtet sie nach einem Reifenwechsel, müssen oft Sensoren neu kalibriert werden.

Gleiches gilt, wenn die Kontrolllampe für den Reifendruck nicht dauerhaft gelb leuchtet, sondern blinkt oder sogar in Rot erscheint. Auch das weist in der Regel auf einen Defekt im Reifendruckkontrollsystem hin. Im schlimmsten Fall bedeutet dies, dass das System keine verlässlichen Daten mehr erfassen kann und eine Überwachung des Reifendrucks bzw. auch der Reifentemperatur nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich ist.

Leuchtet die für den Reifendruck zuständige Lampe rot und geht nicht mehr aus, sollten Sie das Fahrzeug zeitnah in die Werkstatt bringen. Das gilt auch bei einem Blinken der Leuchte in Gelb. In der Regel ist es nicht möglich, dass Laien das System und die Sensoren prüfen bzw. selbst reparieren können.

Dass die Reifenkontrollleuchte und das System einwandfrei funktionieren müssen, ist durch die EU-Richtlinie ECE-R 64 vorgeschrieben. Denn nur ein fehlerfreies System kann zur Verkehrssicherheit beitragen und Fahrer rechtzeitig vor Reifenschäden, Platzern oder Pannen warnen und somit schwerwiegenden Unfällen vorbeugen.

Stimmt der Reifendruck nicht, kann das beispielsweise unter anderem diese Folgen haben:

  • Fahrstabilität wird negativ beeinflusst
  • Haftung auf der Fahrbahn kann verloren gehen
  • Brems- und Anhalteweg können sich verlängern

Darüber hinaus können bei erhöhtem Rollwiderstand durch zu niedrigen Reifendruck auch der Kraftstoffverbrauch erheblich steigen und die Reifen schneller verschleißen.

Was ist zu tun, wenn die Reifenkontrollleuchte angeht?

Ignorieren Sie die Reifendruckkontrollleuchte: Kann das zu Reifenschäden und Unfällen führen.
Ignorieren Sie die Reifendruckkontrollleuchte: Kann das zu Reifenschäden und Unfällen führen.

Geht die für den Reifendruck zuständige Kontrollleuchte an, ist es ratsam, sich einen sicheren Ort zum Anhalten zu suchen. Es lässt sich schwer einschätzen, ob ein Reifenschaden kurz bevorsteht oder der Druck nur etwas zu niedrig ist. Können Sie bei der ersten Überprüfung keinen Schaden feststellen, sollten Sie an der nächsten Tankstelle den Reifendruck feststellen.

Welcher Druck der richtige ist, wird in der Regel durch Aufkleber im Tankdeckel oder Türrahmen angezeigt. Auch in der Bedienungsanleitung ist festgehalten, mit welchem Druck auf welche Reifen das Fahrzeug gefahren werden sollte.

Stellen Sie einen beschädigten oder platten Reifen fest, steht ein Reifenwechsel an. Können Sie dies nicht selbst durchführen, müssen Sie einen Pannendienst verständigen. Haben Sie den Reifen gewechselt oder den Reifendruck angepasst und leuchtet die Reifenkontrollleuchte weiterhin, ist eine Fahrt in die Werkstatt notwendig. Hier können Sie dann auch eine fehlerhafte, für den Reifendruck zuständige, Kontrollleuchte ausschalten lassen.

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Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

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