Reifenwechsel: Werkstatt aufsuchen oder selbst machen?

Von Vitali U.

Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

FAQ: Reifenwechsel

Wie wechsle ich die Reifen richtig?

Der Reifenwechsel ist beim Motorrad ebenso wichtig wie beim Pkw oder Lkw. Es ist grundsätzlich besser, die Reifen in einer Werkstatt wechseln zu lassen. Falls Sie aber vertraut sind mit dem Wechseln von Reifen, können Sie nach dieser Anleitung vorgehen.

Was kostet es, Reifen zu wechseln?

Für den reinen Reifenwechsel bezahlen Sie in einer Werkstatt in der Regel zwischen 20 und 45 Euro. Mehr zum Thema erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Wann muss man die Reifen wechseln?

Wie oft Sie bei Ihren Reifen Wechsel durchführen müssen, hängt unter anderem von Ihrer Fahrweise und dem Fahrzeugtypen ab. Mehr zum Reifenwechselintervall erfahren Sie hier.

Ein regelmäßiger Reifenwechsel ist unerlässlich.
Ein regelmäßiger Reifenwechsel ist unerlässlich.

Die Reifen rechtzeitig wechseln zu lassen, ist ein wichtiger Aspekt in Sachen Verkehrssicherheit. Denn es kann durchaus gefährlich sein, mit den falschen Reifen zu fahren. Wechsel und Wartung sollten daher also höchste Priorität haben.

Der Begriff Winterreifenpflichtdürfte Ihnen geläufig sein. Doch wann müssen Sie, unabhängig von der Jahreszeit, Ihre Reifen tauschen? Und welche Rolle spielt beim Radwechsel das Drehmoment? Diese und weitere Fragen werden wir Ihnen im folgenden Ratgeber beantworten.

Wann muss ein Reifenwechsel erfolgen?

Reifenwechsel: Wann muss der Radwechsel an Auto und Co. vollzogen werden? Verfügen Sie über keine Allwetterreifen, sind Sie verpflichtet, bei entsprechenden Witterungsbedürfnissen auf Winterreifen zurückzugreifen. Ein Wechsel der Reifen muss jedoch auch unabhängig von den wechselnden Jahreszeiten stattfinden, wenn dies notwendig ist. Dabei kommt es jedoch nicht auf das Alter des Reifens an.

Hier geht es in erster Linie um die Profiltiefe. Unterschreitet diese die Grenze von 1,6 mm, steht ein Reifenwechsel an. Die Abnutzung der Räder hängt natürlich unter anderem von der Fahrweise und der Anzahl an gefahrenen Kilometern ab. In der Regel sollten die Reifen etwa alle sechs bis acht Jahre überprüfen lassen und sie nach Bedarf austauschen lassen. Empfohlen wird außerdem: Wurden Reifen mehr als zehn Jahre gefahren, sollten Sie in jedem Fall getauscht werden – auch, wenn die Profiltiefe von 1,6 mm nicht unterschritten wird. Beim Motorrad wird der Reifenwechsel in einem ähnlichen Abstand empfohlen und gehandhabt.

Faustregel: Von Ostern bis Oktober sollten Sommerreifen auf die Räder des Fahrzeugs gezogen werden. Während der anderen Monate sollte mit Winterreifen gefahren werden. Ein Wechsel sollte aber in jedem Fall erfolgen.

Reifenwechsel in der Werkstatt

Beim Auto ist ein Reifenwechsel in der Werkstatt mit Kosten verbunden.
Beim Auto ist ein Reifenwechsel in der Werkstatt mit Kosten verbunden.

Möchten Sie in der Werkstatt Ihre Sommerreifen oder Winterreifen wechseln lassen? Vielleicht einfach, weil es an der Zeit ist oder die Mindestprofiltiefe unterschritten wurde, neue Reifen aufziehen lassen? Welche Kosten können in diesem Fall auf Sie zukommen?

Die Kosten für den Reifenwechsel belaufen sich in der Regel auf etwa 20 bis 45 Euro. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um den reinen Reifenwechsel. Möchten Sie Ihre Reifen zusätzlich wuchten und die alten einlagern lassen, können Sie mit Kosten in Höhe zwischen 70 und 85 Euro rechnen.

Reifenwechsel: Welche Rolle spielt das Drehmoment?

Welche Rolle spielt das Drehmoment beim Reifenwechsel? Für Räder und Felgen? Das Drehmoment ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden und kann jeweils im Fahrzeughandbuch nachgelesen werden. Die Radschrauben müssen in jedem Fall richtig angezogen werden – entsprechend des richtigen Drehmoments. Um dies zu gewährleisten ist ein Drehmomentschlüssel vonnöten.

Mithilfe dessen ist es möglich, die Radschrauben im exakten Drehmoment, welcher in Newtonmetern angegeben ist, anzuziehen. Auch dies ist von größter Wichtigkeit, wenn es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht. Denn falsch angezogene Radschrauben – zu locker oder zu fest – können fatale Folgen nach sich ziehen und im schlimmsten Fall zu einem Unfall führen.

Reifen selbst wechseln – geht das?

Reifen selbst wechseln: Ist das empfehlenswert?
Reifen selbst wechseln: Ist das empfehlenswert?

Was muss ich beachten beim Reifenwechsel? Wie gehe ich hier am besten vor? Diese Fragen stellen sich wohl einige, die sich dazu entschieden haben, selber ihre Reifen zu wechseln. Wir haben Ihnen nun für den Reifenwechsel am Auto Tipps zusammengetragen.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie das richtige Werkzeug zum Reifenwechseln zur Hand haben. Sie benötigen in jedem Fall einen Drehmomentschlüssel, um die Radschrauben richtig anziehen zu können.

Dies ist, wie im letzten Abschnitt bereits erwähnt, äußerst wichtig für die Sicherheit im Verkehr. Ein herkömmlicher Hebel- oder Kreuzschlüssel ist für den Reifenwechsel also kein geeignetes Werkzeug, da die Radschrauben hiermit nicht dem richtigen Drehmoment entsprechend anziehen lassen. Des Weiteren muss das Fahrzeug für den Reifenwechsel angemessen angehoben werden. Eine Hebebühne eignet sich hierfür am besten. Nicht alle Wagenheber bieten dem Fahrzeug einen sicheren Halt, somit ist nicht jeder Wagenheber ein geeignetes Werkzeug für den Reifenwechsel. Sie benötigen außerdem ein Radkreuz.

Den Auto-Reifenwechsel selbst machen: Anleitung

  • Stellen Sie sicher, dass Sie das benötigte Werkzeug zur Hand haben
  • Ziehen Sie Reifen auf, die schon benutzt wurden, überprüfen Sie im Vorfeld, ob Schäden vorliegen und ob die Profiltiefe noch ausreichend ist
  • Legen Sie den ersten Gang ein, falls es sich um ein Automatikfahrzeug handelt, stellen Sie den Hebel auf „P“
  • Falls Radkappen vorhanden sind, nehmen Sie diese ab
  • Radmuttern- und Bolzen sollten zunächst um eine Viertelumdrehung gelöst werden
  • Bocken Sie das Fahrzeug auf (Achtung: Der Wagenheber muss an der korrekten Stelle am Unterboden angebracht werden)
  • Nun werden die Radmuttern gänzlich abgeschraubt
  • Nehmen Sie anschließend das Rad ab
  • Achten Sie darauf, dass die Reifen, die in der vorherigen Saison an der Vorderachse angebracht wurden, nun an der Hinterachse aufgezogen werden – auf diese Weise nutzt sich das Profil der Reifen gleichermaßen ab
  • Achtung: Manche Reifen sind laufrichtungsgebunden und können daher nur in eine Richtung angebracht werden (Hinweis darauf gibt ein Pfeil)
  • Reinigen Sie die Radauflageflächen und überprüfen Sie zur Sicherheit die Bremsbeläge und -scheiben
  • Bringen Sie das neue Rad an und befestigen Sie alle Radmuttern zunächst handfest mit dem Radkreuz
  • Lassen Sie das Fahrzeug nun so weit nach unten, damit das Rad auf dem Boden steht
  • Befestigen Sie die Muttern nun über Kreuz nach dem Drehmoment, welches der Hersteller vorschreibt

Für Laien ist der eigenhändige Reifenwechsel nicht empfehlenswert. Es kann durchaus Folgen haben, wenn die Räder fehlerhaft montiert wurden. Profis in der Werkstatt sind deutlich besser ausgestattet, haben das richtige Werkzeug und verfügen außerdem über das notwendige Know-how.

Übrigens: Obwohl die Mindestprofiltiefe 1,6 mm beträgt, ist es empfehlenswert, dass Winterreifen über eine Profiltiefe von vier, Sommerreifen über drei mm verfügen.

Video: Das Wichtigste zur Reifenprofiltiefe

Erfahren Sie in diesem Video, welche Mindestprofiltiefe für Reifen vorgeschrieben ist.
Erfahren Sie in diesem Video, welche Mindestprofiltiefe für Reifen vorgeschrieben ist.
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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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