Rückenschmerzen nach einem Autounfall – was nun?

Von Vitali U.

Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Rückenschmerzen sind nach einem Autounfall keine Seltenheit.
Rückenschmerzen sind nach einem Autounfall keine Seltenheit.

Tagein, tagaus ereignen sich im öffentlichen Straßenverkehr Unfälle. Mit etwas Glück gehen diese glimpflich aus und es kommt zu bloßen Sach- und Blechschäden an den unfallbeteiligten Fahrzeugen. Das ist schon ärgerlich genug, doch etwas kritischer kann es dann schon werden, wenn die Betroffenen im Nachhinein an physischen Beschwerden leiden. Dabei sind Rückenschmerzen nach einem Unfall keine Seltenheit. Was genau dahintersteckt, sollte unbedingt durch einen fachkundigen Arzt abgeklärt werden. Neben Brüchen oder Verstauchungen der Wirbelsäule kann häufig auch ein Schleudertrauma die Ursache für die Schmerzen sein.

Zudem ist für die Betroffenen die Frage von Belang, ob es möglich ist, ein entsprechendes Schmerzensgeld nach einem Autounfall zu fordern. Rückenschmerzen bedeuten dabei immerhin eine immense Belastung und Einschränkung. Im folgenden Ratgeber können Sie alles Wissenswerte rund um das Thema „Rückenschmerzen nach einem Autounfall“ nachlesen.

Autounfall: Werden Rückenschmerzen entschädigt?

Rückenschmerzen können selbst nach einem bloßen Auffahrunfall als schmerzhafte Folge in Erscheinung treten. Dabei fragen sich die Betroffenen häufig, ob Ihnen dieses Leid vom Unfallgegner ersetzt wird und wenn ja, in welcher Höhe.

Die gute Nachricht lautet dabei: Ja, Rückenschmerzen nach einem Autounfall können durchaus einen entsprechenden Ersatzanspruch begründen. Die zentrale Rechtsnorm, die hierbei Anwendung findet, ist § 253 des Bürgerlichen Gesetzbuches (kurz: BGB). Darin heißt es in Absatz 2:

Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.

Die Rede ist hierbei von einem sogenannten Schmerzensgeldanspruch, der einen immateriellen Schaden ersetzt, also einen solchen, der sich nicht in einer Vermögenseinbuße niederschlägt.

Wer nach einem Autounfall an Rückenschmerzen leidet, kann also grundsätzlich einen entsprechenden Schadensersatz in Form des Schmerzensgeldes fordern. Wenn der Geschädigte zudem einen Arzt aufsuchen muss, kann ferner der Ersatz der dabei entstandenen Behandlungskosten verlangt werden.

Wie hoch ist der Anspruch wegen Schmerzen am Rücken?

Rückenschmerzen nach einem Autounfall: Besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld?
Rückenschmerzen nach einem Autounfall: Besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld?

Freilich ist nicht ganz unbedeutend, in welcher Höhe denn die erlittenen Rückenschmerzen nach dem Autounfall ersetzt werden. Eine eindeutige und pauschale Antwort kann hierfür nicht gegeben werden. Bei Schmerzensgeldansprüchen gilt es nämlich immer den jeweiligen Einzelfall zu betrachten.

Generell gilt: Je stärker und gravierender die Rückenschmerzen nach einem Autounfall sind, umso höher fällt am Ende auch der Ersatzanspruch aus. In die Berechnungen eines Schmerzensgeldanspruchs fließen indes weitere Faktoren mit ein. Im Einzelnen handelt es sich dabei um

  • die Art und den Umfang der Verletzung,
  • die Dauer der Beschwerden,
  • die Dauer einer eventuellen Arbeitsunfähigkeit,
  • den Grad des eigenen Mitverschuldens beim Unfall,
  • die wirtschaftlichen Verhältnisse des Anspruchsgegners sowie
  • das Verhalten des Schädigers nach dem Unfall (Zeigt er Reue? Entschuldigt er sich beim Geschädigten?).
Da sich jede Unfallsituation einzigartig gestaltet, kann also kein einheitlicher Betrag genannt werden, der bei Rückenschmerzen nach einem Autounfall als Schaden geltend gemacht werden kann.

Sinn und Zweck des Schmerzensgeldes

Der Grund, weshalb Sie als Geplagter von Rückenschmerzen nach einem Autounfall einen Anspruch auf Schmerzensgeld haben, begründet sich in zweierlei Hinsicht:

Zum einen kommt dem Schmerzensgeld eine Ausgleichsfunktion zu, zum anderen eine Genugtuungsfunktion. Stärke und Maß des Leids und die damit einhergehende Lebensbeeinträchtigung sollen finanziell ausgeglichen werden. Zudem soll der Verletzte eine Art Genugtuung für seine Beschwerden erfahren.

Brauche ich einen Rechtsanwalt?

Rückenschmerzen nach einem Autounfall: Ein Anwalt hilft bei der Durchsetzung von Ansprüchen.
Rückenschmerzen nach einem Autounfall: Ein Anwalt hilft bei der Durchsetzung von Ansprüchen.

Wer wegen Rückenschmerzen nach einem Autounfall über die Geltendmachung von Ersatzansprüchen nachdenkt, ist mit einem erfahrenen Rechtsanwalt an seiner Seite gut beraten. Nicht nur im gerichtlichen Zivilprozess, auch außergerichtlich kann er sich als nützlich erweisen. Immerhin bringt er neben einschlägiger Berufserfahrung fundierte Kenntnisse zur Gesetzeslage und Rechtsprechung mit und weiß, worauf es ankommt.

Im Regelfall stoßen Geschädigte beim Unfallgegner nach einem Unfall auf „taube Ohren“, wenn es um das Thema Schadensersatz und Schmerzensgeld geht. Nur in den seltensten Fällen wird Zahlungsforderungen bereitwillig nachgegangen.

Doch trotz aller Uneinigkeit muss es nicht gleich zu einem Gerichtsverfahren kommen. Eine außergerichtliche Einigung kann den Betroffenen Zeit, Geld und Nerven ersparen. Ein Rechtsanwalt kann auf einen derartigen außergerichtlichen Vergleich hinwirken.

FAQ: Rückenschmerzen nach einem Autounfall

Können Rückenschmerzen nach einem Autounfall zu einem Anspruch auf Schmerzensgeld führen?

Da es sich in diesem Fall um einen immateriellen Schaden handelt, kann dieser einen entsprechenden Anspruch rechtfertigen.

Wie viel Geld kann ich als Entschädigung fordern?

Die Schmerzensgeldhöhe muss für jeden Fall einzeln bemessen werden. Eine pauschale Einschätzung ist daher nicht möglich.

Welche Faktoren spielen bei der Bemessung eine Rolle?

Einige Kriterien, die bei der Bemessung berücksichtigt werden, haben wir hier zusammengestellt.

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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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